Bericht: Eröffnung des Zentrum für Pädagogisch-Praktische Studien

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Am 7.11.2017 eröffnete das neue Zentrum für Pädagogisch-Praktische Studien für Salzburg. Nachdem durch die Studienpläne seit 2012 eine Verdoppelung der Schulpraxis im Studienplan erlebt haben und das Studium seit 2016 gemeinsam zwischen Salzburg und Linz, PH und Universität übergreifend, angeboten wird, soll nun die Schulpraxis gemeinsam organisiert werden. Das Zentrum wird an der Pädagogischen Hochschule Salzburg ihre Büros haben, das Personal wird gemeinsam von der PH Salzburg, Uni Salzburg und Uni Mozarteum gestellt. Vizerektor Erich Müller (Uni Salzburg) und Rektorin Elfriede Windischbauer (PH Salzburg) eröffneten die Veranstaltung.

 

Im Lehramt (alle, die es studieren, wissen das oder werden es sicher noch erleben) nimmt die Schulpraxis dabei eine besondere Rolle ein, da sich die Organisation und Koordination nicht immer optimal mit dem Uni-Studium vereinbaren lässt, bzw. zu Problemen führt:
Semesterplanung und die Planung an den Schulen hat nicht immer den gleichen Takt, sodass in vielen Fällen die Stundenpläne der Betreuungslehrer noch nicht vorliegen, wenn Studierende ihre Semesterplanung machen. Oftmals müssen zwei unterschiedliche Praxisphasen in einem Semester untergebracht werden, was im Semester viel Flexibilität erfordert – was das Uni- und Hochschulsystem aber nicht immer zulässt.

Eine freie Standortwahl ist ebenfalls nur selten möglich, die Praxisschulen sind über zwei Bundesländer verteilt, nicht alle gleich gut zugänglich mit öffentlichen Transportmitteln.

Ein weiterer Punkt: die Schulpraxis findet nur in bestimmten Semestern statt, es gibt mehrere Phasen, und somit führen Verzögerungen bei der Schulpraxis sehr häufig zu Verzögerungen im Studium selbst. Besonders ärgerlich oder die Horrorvorstellung: wenn nicht genügend Plätze vorhanden sind.

Das ZPPS (Zentrum für Pädagogisch-Praktische Studien):

Das ZPPS wird sowohl für Primarstufe, als auch Sekundarstufe koordinieren und organisieren, studentische Anliegen werden gesammelt dort entgegengenommen. Auch alle Praxislehrer werden dort zentral koordiniert für alle vier Salzburger Hochschulen im Lehramt (Uni Salzburg, PH Salzburg, PH Edith-Stein, Uni Mozarteum).

 

 

Die Zahlen im Lehramtsstudium:
500 Erstsemestrige werden jedes Jahr in der Sekundarstufe betreut und mit Einführungspraktika versorgt, in der Primarstufe 120 Erstsemestrige. Im weiteren Verlauf des Studiums werden 500-800 Praktikumsplätze pro Semester in der Sekundarstufe angeboten, 300 Tagespraktika und geblockte Prakika in der Primarstufe. Insgesamt gibt es 3000 Studierende im Lehramt Sekundarstufe (BA und Mag.). In der Primarstufe gibt es circa 240 Praxislehrer, in der Sekundarstufe 130 Schulstandorte mit Praktikumsplätzen.

Kontakt: Praktikum_zpps@sbg.ac.at

Podiumsdiskussion über Lehramt und Schulpraxis im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung

Quo vadis – Lehramt?

Vielen werden bemerkt haben, wie stark sich das Lehramt in den letzten Jahren geändert hat, wie viele Strukturen sich geändert haben: die NMS Ausbildung an der PH wurde aufgelöst zugunsten einer gemeinsamen Uni+PH Sekundarstufenausbildung, das Magisterstudium abgeschafft (es ist nur noch auslaufend studierbar), das Lehrerdienstrecht überarbeitet (in vielen Bereichen nicht zum Besseren). Der Vorsitzende des Qualitätssicherungsrates Schnider brachte nun erstmalig eine Autonomie für Pädagogische Hochschulen ins Gespräch – diese sind bisher voll an das Bildungsministerium gekoppelt und müssen alle zentralen Entscheidungen dort abstimmen oder abklären. Für eine akademische Einrichtung wäre diese Autonomie sicher nicht verkehrt.

Doch auch im bestehenden Lehramtsstudium (Studienplan 2017) müssen noch einige Baustellen aus unserer Sicht behoben werden, besser früher als später. Ein Zusammenwachsen und eine Erleichterung für uns Studierende im Lehramtsstudium im Cluster kann es nur mit einem ausgereiften Studienplan als Grundlage geben, wenn Fachbereiche dazulernen und das Lehramt mit seinen Eigenheiten besser verstehen und wertschätzen, und wenn die Planungssicherheit im Cluster und bei der Schulpraxis zunimmt.

Autor: Maximilian Wagner

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