Wir sagen „Nein“ zu Studiengebühren

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Update: bitte die entsprechende Petition auch unterschreiben

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/forderung-an-oevp-und-fpoe-gegen-die-einfuehrung-von-studiengebuehren

Die neue Regierung hat sich nun auf die Wiedereinführung von allgemeinen Studienbeiträgen geeinigt – bereits früh im Studium und unabhängig von der Regelstudienzeit sollen alle Studierenden ab dem 3. Semester zur Kasse gebeten werden. Laut ersten Medienberichten könnten sich diese Gebühren auf 500€ und mehr im Semester belaufen (https://www.derstandard.de/story/2000070372713/tuerkis-blau-will-studiengebuehren-mit-steuerbonus)

Warum sind wir gegen Studiengebühren:

  1. 500€ trifft diejenigen am Härtesten, die sowieso Probleme mit der Finanzierung des Studiums haben.
  2. Besonders im Lehramt mit der längeren Regelstudienzeit (6 Jahre) und teils noch weit höherer durchschnittlicher Studiendauer treffen diese Gebühren besonders hart.
  3. Es werden explizit Anreize geschaffen, möglichst wenig Bildung und Wissen außerhalb des Pflichtstudiums zu erwerben – im Lehramt besonders wichtig, denn nur gut gebildete und vorbereitete Lehrerinnen und Lehrer können an der Schule die nächste Generation gut vorbereiten.
  4. Das Stipendiensystem ist nicht auf Studiengebühren ausgelegt, Altersgrenze für Familienbeihilfe ist weiterhin bei 24 Jahren.
  5. 500€ entspricht mehr als einer Monatsmiete, 3 Semestertickets für Salzburg und in den meisten Fällen 50+ Stunden Arbeit, ohne dass für den eigenen Lebensunterhalt gearbeitet wird.
  6. Das Finanzierungsproblem der Unis wird durch diesen Tropfen auf den heißen Stein nicht gelöst.

Welche Folgen haben Studiengebühren:

  1. Nur Studierende mit dem entsprechenden finanziellen Background beginnen das Studium. Die Zusammensetzung des Studierenden verändert sich entsprechend.
  2. Weniger Anreize zu allgemeiner Bildung – denn Studienzeit ist Geld
  3. Massive Rückgänge von Studierendenzahlen (bereits bei der letzten Einführung von Studiengebühren). In einem Bildungsland wie Österreich kann dies nicht erwünscht sein.

Was wir fordern:

  1. Reparatur des Gesetzes, sodass auch nach dem Sommersemester 2018 Studienbeiträge im Falle von Berufstätigkeit zurückgefordert werden können.
  2. Anpassung der Stipendien an die realen durchschnittlichen Studiendauern anstatt an idealisierte „Regelstudienzeiten“
  3. Jedenfalls keine Studiengebühren in der Regelstudienzeit und den Toleranzsemestern
  4. Sinnvolle Ausfinanzierung der Universitäten, sodass Studierende nicht durch Engpässe zurückgehalten werden.
  5. Zukunftsorientierte Lösungen für den Hochschulsektor: das Ausspielen von Unis, FHs und PHs gegeneinander ist kein Zukunftsmodell. Auch das Lehramtsstudium braucht noch viele Lösungen zu aktuellen Problemen.
  6. Die Einführung eines Studenten-Ticket für Österreich, sodass auch Praktika im Lehramt & Mobilität im Lehramt funktionieren

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