Wichtig: Die Regelungen sind teils komplex, daher den Artikel bitte zur Gänze und genau lesen. Bei Fragen und Unklarheiten bitte unbedingt mit uns vorher Kontakt aufnehmen: stv.lehramt@lehramt-salzburg.at
Was ist bei einem Fächerwechsel im Lehramt zu beachten?
Du bist mit einem deiner Fächer unzufrieden und möchtest es durch ein anderes ersetzen?
In diesem Artikel erklären wir dir, worauf du achten musst, wann du wechseln kannst und natürlich wie du dich für das neue Fach einschreiben kannst.
Was muss ich vor dem Wechsel bedenken?
An und für sich stellt ein Fächer- oder Studienwechsel kein großes Problem dar, aber es gibt einige Punkte, welche man beachten muss:
- Anmeldungen zu Kursen: Wenn du zum Beispiel die Fächerkombination Geschichte und Deutsch studierst und von Geschichte auf Chemie wechseln willst, wird dein Studium „Bachelor Lehramt UF Deutsch, UF Geschichte“ geschlossen und das neue Studium „Bachelor Lehramt UF deutsch, UF Chemie“ geöffnet. Dadurch verfallen etwaige Anmeldungen zu Lehrveranstaltungen, was etwa bei Proseminaren mit begrenzter Teilnehmer/innenzahl problematisch sein kann. Am besten sprichst du in einem solchen Fall vorher mit der betreffenden LV- Leitung und schilderst deine Situation, einige Lehrende zeigen sich hier kulant.
- Eintragung von Noten aus dem vorherigen Semester: ein Wechsel ist erst dann möglich, wenn alle Noten und Leistungen aus dem vergangenen Semester eingetragen sind. Bedenke: dein altes Studium wird geschlossen und in ein geschlossenes Studium können keine Leistungen mehr eingetragen werden. Das betrifft sowohl prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen wie Übungen/Proseminare etc. als auch Vorlesungsprüfungen, die du gerade erst geschrieben hast.
- Anmeldungen zu Prüfungen: Analog zu Kursanmeldungen verfallen auch die Anmeldungen zu Prüfungsterminen. Dies kann bei Nichtbeachtung zu einem wirklichen Problem werden. Angenommen, du hast dich für das Sommersemester 2021 ins neue Studium inskribiert und möchtest noch eine Prüfung für eine Lehrveranstaltung aus dem Wintersemester 2020/21 schreiben. PLUSonline wird dies nicht zulassen und dir melden, dass das Studium im betroffenen Semester nicht gemeldet war. Hier gibt es keine Kulanzlösungen, daher gilt es, vor dem Umstieg alle nötigen Prüfungen zu absolvieren.
- STEOP: Um die Noten deiner Kurse eingetragen bekommen zu können, musst du vorher die sogenannte Studieneingangs- und Orientierungsphase vollständig bestehen. Vollständig heißt, dass du sowohl in den Bildungswissenschaften, als auch in deinen zwei Fächern die STEOP positiv absolviert haben musst. Im aktuellen Lehramtstudienplan 2016 dürfen bis zu 22 ECTS vorgezogen werden (in manchen Fächern ist aber eingeschränkt, bei welchen Kursen das möglich ist), ABER: zu den 22 ECTS zählen sämtliche Anmeldungen zu prüfungsimmanenten Kursen und Anmeldungen zu Vorlesungsprüfungen (nicht aber Anmeldungen zu Vorlesungen selbst), die nicht Teil der STEOP sind. Ebenfalls dazu zählen bereits absolvierte Prüfungen. Diese 22 ECTS sind also einmal aufgebraucht, und dann sind bis zum Bestehen der STEOP keine weiteren Kursanmeldungen/Prüfungsanmeldungen mehr möglich. Einen ausführlichen Artikel zur STEOP- Problematik findest du hier (https://lehramt-salzburg.at/blog/2017/01/18/stolperfalle-steop-alle-regelungen-im-detail-erklaert/).
ACHTUNG: Im Lehramt werden die STEOP Lehrveranstaltungen nur im Wintersemester angeboten. Mehr dazu unter den „Tipps und Tricks“ weiter unten. - Studienbeihilfe: Bezieher/innen von Studienbeihilfe sollten sich vor dem Wechsel mit der für sie zuständigen Stipendienstelle in Verbindung setzen und abklären, wie sie den Wechsel am besten abwickeln können. Generell gilt, dass man zwei Mal nach jeweils zwei Semestern das Studium wechseln darf. Um für das neue Studium Beihilfe zu bekommen, muss man aber für das alte Studium einen positiven Studienerfolg (=30 ECTS für Studienbeihilfe im ersten Jahr, 16 ECTS für Familienbeihilfe im ersten Jahr) nachweisen.
- Fristen: Es gelten die regulären Zulassungsfristen (5. Juli- 31. Oktober; Anfang Jänner- 31. März) für den Wechsel eines Unterrichtsfaches.
Wie wechsle ich ein Unterrichtsfach im Lehramtstudium?
Wenn du bereits an der Universität Salzburg inskribiert bist, kannst du deinen Fächerwechsel entweder persönlich oder per Mail bekanntgeben. Die Serviceeinrichtung befindet sich in der Kapitelgasse 4, die Öffnungs- und Kontaktzeiten findest du hier (https://www.plus.ac.at/studium/studienangebot/studienabteilung/oeffnungszeiten-u-kontakt/). Du kannst persönlich hingehen und erklären, für welches Studium/ welche Studien du inskribiert bist und was du genau ändern möchtest. Wichtig: Nimm deinen Studierendenausweis mit.
Bei Mails gilt: Es werden nur jene bearbeitet, die von einer @stud.sbg.ac.at- Adresse geschickt wurden. Schicke eine Mail an studium@sbg.ac.at. Folgende Daten sollten enthalten sein:
- voller Name laut Studierendenausweis
- Matrikelnummer
- Geburtsdatum
- inskribiertes Studium, beziehungsweise Studien
- gewünschte Änderungen
Nicht hinein gehören Erklärungen, warum du wechselst oder Fragen das Studium betreffend.
Nach dem Studienwechsel
Nach dem Wechsel musst du die Leistungen aus dem Vorstudium per Anerkennungsbescheid in das neue Studium übertragen. Das kannst du selbst über PLUSonline machen, wie genau, erfährst du hier.
Da du nach einem Fächerwechsel im Lehramt die STEOP nicht (mehr) vollständig ist, weil du diese auch für dein neu-gewähltes Fach brauchst, solltest du zu Beginn nur die Kurse anerkennen anerkennen lassen, die z.B. Voraussetzung für Folgekurse sind – aber nicht alles. Anerkennungen zählen nämlich in die 22 ECTS, die du vor der Absolvierung der gesamten STEOP vorziehen dürftest.
Tipps und Tricks:
Ein Studienwechsel im Lehramt ist zwar von außen betrachtet einfach, aber es gibt einige Fallstricke – besonders die STEOP und deren Konsequenzen machen Probleme.
Der Idealfall beim Wechseln ist folgender:
- Du stellst relativ früh im Wintersemester fest, dass dir eines deiner Unterrichtsfächer nicht gefällt. Du weißt, welches andere Unterrichtsfach du stattdessen studieren willst und schreibst direkt im Wintersemester die STEOP Prüfungen für Bildungswissenschaften, dein neues Wunsch-Unterrichtsfach und für das, welches du behältst. Im Februar (idealerweise vor der Kursanmeldung) wechselst du und hast für deine neue Fächerkombination direkt schon die STEOP absolviert. Alle Leistungen aus dem Wintersemester schließt du daher sehr schnell vor dem Studienwechsel bereits ab, da alle Leistungen/Noten eingetragen sein müssen, um den Studienwechsel vornehmen zu können.
- Der Wechsel im Februar zwischen Winter- und Sommersemester ist sehr knapp, vor allem mit Noteneintragung. Der Sommer (Juli-September) ist hier weit besser geeignet. Du kannst bereits im Sommersemester aus deinem neuen (auf das du bald wechselst) Unterrichtsfach Kurse belegen, die STEOP absolvieren, sodass du hier relativ reibungslos wechseln kannst ohne große Zeitverluste. Wichtig: In diesem Fall musst du die STEOP in deinen beiden Unterrichtsfächern machen UND ZUSÄTZLICH die STEOP in dem Fach, auf das du wechseln willst. Nur das gewährleistet reibungsloses Wechseln.
- Bestehende Leistungen aus dem ‚abgewählten‘ Unterrichtsfach können für die Abdeckung der freien Wahlfächer (im Bachelor- und Masterstudium) genutzt werden.
Wenn es nicht wie im Idealfall beschrieben geht:
- Fachstudium inskribieren: manchmal überschneiden sich Kurse zwischen Fach- und Lehramtsstudium. Du kannst also zum Beispiel das Fachstudium Germanistik inskribieren, wenn du planst, auf das Unterrichtsfach Deutsch zu wechseln und so schon vorher Kurse belegen. Auch hier: die STEOP Regelung muss beachtet werden (was bedeutet, dass du zusätzliche STEOP LVen belegen musst), jedoch gibt es in den BA-Fachstudien auch im Sommersemester STEOP Vorlesungen, sodass du diese direkt im Sommersemester auch abschließen kannst. Diese kannst du dann auch im Lehramt als freie Wahlfächer verwenden.
- Du kannst in deinem aktuellen Studium bleiben und die STEOP dort vollständig abschließen, ab dann aber Kurse und Prüfungen aus dem Unterrichtsfach belegen, auf welches du (z.B. nach dem nächsten Wintersemester und nach Abschluss der STEOP für das neue Fach) wechseln willst. Nachteil: bei Kursen mit begrenzter Teilnehmer/innenanzahl (z.B. PS, UE) wirst du mitunter Studierenden, die für dieses Fach inskribiert sind, hintangestellt. Außerdem verfällt die Beihilfenbezugsberechtigung bei einem Wechsel nach dem 3. Semester (insofern du Studien- oder Familienbeihilfe beziehst).